Die Lästerzungen von François Villon Kinskis Fassung basiert auf der Nachdichtung von Paul Zech: In Kalk, noch ungelöscht, in Eisenbrei, in Salz, Salpeter, Phosphorgluten, in dem Urin von rossigen Eselsstuten, in Schlangengift und in Altweiberspei, in Hundeschiss und Wasser aus den Badewannen, in Wolfsmilch, Ochsengalle und Latrinenflut: In diesem Saft soll man die Lästerzungen schmoren. In eines Katers Hirn, der nicht mehr fischt, im Geifer, der aus den Gebissen der tollen Hunde träuft, mit Affenpiss vermischt, in Stacheln, einem Igel ausgerissen, im Regenfass, drin schon die Würmer schwimmen, krepierte Ratten und der grüne Schleim von Pilzen, die des Nachts wie Feuer glimmen, in Pferderotz und auch in heissem Leim: In diesem Saft soll man die Lästerzungen schmoren. In dem Gefäss, drin alles reingerät, was so ein Medikus herausholt aus dem schwieren Gedärm an Eiter und verpestetem Sekret, in Salben, die sie in den Schlitz sich schmieren, die Hurenmenscher, um sich kalt zu halten, in all dem Schmodder, der zurückbleibt in den Spitzen und den Spalten (wer hätte nicht durch solchen Schiet hindurchgemusst!): In diesem Saft soll man die Lästerzungen schmoren. Meine Herren, packt all die saubren Sachen (gehen sie in den verfaulten Kürbis nicht hinein) in eure Hosen, um den Bottich voll zu machen, gebt auch den Arschgeruch von einem Schwein hinein, und hat's vier Wochen lang gegoren: In diesem Saft solln eure Lästerzungen schmoren. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||