Neues aus dem Jahr 2005
Nach dem Einsatz in Poznan, welcher für mich Ende November 2004 endete, ging es zurück nach Hause. Endlich! Gut zwei Monate Urlaub standen mir bevor. Zeit genug, drei Zimmer einer kompletten Renovierung zu unterziehen.
Ende Januar war dann aber auch diese schöne Zeit vorbei und es ging wieder an die Arbeit. Neben dem komplett neu errichteten postamt in Poznan, sollte auch der alte Maschinenpark der polnischen Post auf den neuesten Stand gebracht werden. Dies betraf zwei Ämter: Lodz und Krakau.
In Lodz stehen vier Siemens-Anlagen: ein CFC, ein IRV und zwei FSM. Diese wurden zuerst demontiert, umgesetzt, wieder in Betrieb genommen, einen Benchmark Test unterzogen und dann uns übergeben. Dann begann für mich der eigentliche Einsatz: die Umrüstung, d.h. alte Technik wurde entfernt (Scanner, sämtlcie Rechnerkomponeneten, Videocodiersystem, Barcodeleser und noch vieles mehr). Anschließend wurde die neue Technik integriert. Da Lodz das erste Amt war, war natürlich auch das know how div. Entwickler vor Ort gefragt. Mitte März gingen alle Anlagen in den Probebetrieb.

Am IRV in Lodz. Hier mit den Technikern der ersten Brigade, welche allesamt stes eine enorme Hilfe waren. Am 02. April 2005 verstarb Papst Johannes Paul II, alias Karol Wojtyla. Was dann folgte, war eine beispiellose Anteilnahme der Bevölkerung, welche sich in einer dreitägigen Staatstrauer, ausschließlich Berichte über den Papst für mehrere Tage im polnischen Fernsehen sendend, im Postrunkfunk nur klassische Musik spielend und an fast jedem Haus hingen polnische bzw. die vatikanische Flagge, äußerte.
Am 22. April war dann mein Einsatz in Lodz zu Ende, wo ich ohnehin die letzten Wochen alleine gewesen war. Es ging wieder zurück nach Hause. Viel Zeit blieb jedoch nicht. Ich hatte div. Termine bei meinem Hausarzt, wegen eines evtl. Einsatzes im Sommer in Südafrika und ich mußte mein Notebook mit dem neuesten Softwarestand versehen. Dies tat ich bei der Niederlassung der Siemens Postautomation (SPA) in Berlin-Adlershof. Dort wird u.a. die Software und Hardware der Briefmarkenerkennung (ACR) entwickelt, wovon auch nun die polnische Post profitieren kann.
Am 27.04. flog ich dann mit Easy Jet von Berlin nach Krakau. Dort gab es ähnliches zu tun wie in Lodz.
Der Marktplatz von Krakau mit der alten Markthalle. Krakau zählt für mich zu den schönsten Städten Europas. In den Abendstunden hier zu sitzen und ein gutes Lech trinken zählt sicherlich zu den angenehmen Seiten des Aussendienst Auch am Marktplatz gelegen: die Marienkirche mit ihrem berühmten Veit-Stoss-Altar. Hier versammelten sich auch nach dem Tode vom Papst zigtausende Krakauer.
Das Postamt von Kraków. Hinter dem Gebäude befinden sich übrigens die Gleise des Bahnhofs Kraków-Plasów. Mehr darüber gibt es => hier
Matthias, Olaf und Siggi bei einem kleinen Break während der Montage der GFH-Facherweiterung des IRV von Kraków.
Während der Software Installation. Viele der Rechner stehen nun in solchen abschließbaren Schränken.
Auschwitz I: die dunkle Seite deutscher Vergangenheiit. 1940 eröffnet, wurden hier bis Januar 1945 vor allem Juden aus ganz Europa zusammengezogen. Jeder Deutsche sollte einmal hier gewesen sein! Auschwitz II-Birkenau: Zugeinfahrt zum größten Vernichtungslager der Deutschen im zweiten Weltkrieg. Geschätze 1,5 Millionen Menschen wurden hier ermordet. Die noch heute in weiten Teilen erhaltenen Gebäude dieses riesigen Areals, sind stumme Zeugen einer dunklen Epoche.
Kraków ist nicht nur eine sehr schöne Stadt, sie hat auch für den historisch interessierten sehr viel zu bieten. So war sie für einige Zeit Heimat von Oskar Schindler. Hier war er als Unternehmer tätig. Seine "Angestellten" bekam er aus dem Arbeitslager Plasów, wo heute in unmittelbarer Nähe das Postamt steht. Vieles von einst ist noch erhalten und kann auch besichtigt werden. Mehr zu dieser anderen Seite von Kraków gibt es => hier.

Am 17.06.2005 war das Projekt Polen Retrofit für mich abgeschlosen und es ging wieder mit Easy Jet zurück nach Berlin. 10 Tage zusammen mit der Familie lagen nun vor mir. Diese doch sehr kurze genoß ich dennoch in vollen Zügen.

Am 27.06. stand mir dann wieder ein neues Projekt und Einsatzort bevor: nach knapp 20 stündiger Reise von Berlin über Frankfurt weiter nach Johannesburg erreichte ich schließlich Cap Town (Kapstadt) in Südafrika. Dort traf ich auch einen alten Kollegen wieder. Die in die Jahre gekommenen alten IRV´s und FSM´s, welche die südafrikanische Post vor einigen Jahren gebraucht von der deutschen Post gekauft hatte, wurden nun demontiert und verschrottet. An deren Stelle kamen nun unsere neuen. Meine Aufgabe war diesmal den Aufbau zusammen mit Kollegen der Siemens Regionalgesellschaft zu unterstützen und anschließend die erste FSM in Betrieb zu nehmen.
An den Wochenenden gab es reichlich Zeit die überwältigende Landschaft Südafrikas zu entdecken.
Blick vom Signal Hill auf den einzigartigen Table Mountain. Zweimal wurde er von mir zu Fuß bezwungen. Blick vom Table Mountain auf das 1000m tiefer liegende Cap Town. Zu sehen auch die ehemalige Gefängnisinsel Robben Island.
Da muß man natürlich gewesen sein: am Kap der guten Hoffnung. In Hermanus ist im afrikanischen Winter fast immer ein Blick auf die in der Bucht laichenden Wale garantiert.
Auf dem Weg nach Robben Island. Blick auf Cap Town mit dem Devils Peak, dem Table Mountanin und den Lions Head (v.l.n.r.) In dieser Zelle Nr. 5 verbrachte Nelson Mandela 25 Jahe seines Lebens. Führungen auf der Insel finden durch ehemalige Gefangene statt.
Die andere Seite von Cap Town: die selbst gezimmerten Baracken der Townships stehen teilweise bis zum Straßen- oder sogar Autobahnrand. Ja, dort "wohnen" Menschen. Vollbracht: das Ende einer erfolgreichen Inbetriebnahme.Stets ein schöner Moment.
Nach 5 Wochen war mein Einsatz in Cap Town beendet und ich flog (diesmal direkt) nach Frankfurt. Nach einem Wochenende zu Hause kam dann auch gleich mein nächster Einsatz. Nach knapp vierjähriger Abwesenheit, kehrte ich wieder in das Italien-Projekt zurück. Mittlerweile wurden 16 CFC´s ausgeliefert. Neu hinzugekommen sind die sogenannten ICM´s (Image Capture Machine). Einsatzort für mich war Palermo in Sizilien. Dort traf ich auch einen alten Bekannten wieder: Volker S.
Ehemals Haupstadt der Mafia. Im Hintergrund unser Hotel. Blick von unserem Hotel auf den abendlichen Sonnenuntergang. Dieses Schauspiel konnten wir täglich erleben.
Zusammen mit Volker am Hafen von Palermo Blick vom St. Pellegrino ("das schönste Vorgebirge der Welt" - Goethe) auf die Bucht von Mondello.
Ein Ausflug besonderer Art: auf den knapp 4000m hohen Vulkan Ätna. Im Hintergrund der Gipfel, auf den man allerdings nicht kommt. Auf dem Ätna gibt es mehrere Krater, aus denen es noch raucht. Hier der Kraterrand, welcher zuletzt Anfang der 70er Jahre ausbrach.
Hier geht´s weiter zum zweiten Teil 2005